Starkregen im Landkreis Wolfenbüttel – Großfeuer in Wendeburg - 80 Einsätze im Braunschweiger Stadtgebiet – Berufsfeuerwehr und 26 Ortsfeuerwehren in Braunschweig stark gefordert
Doch umfänglicher als erwartet war das zu disponierende Einsatzaufkommen in der Integrierten Regionalleitstelle Braunschweig/Peine/Wolfenbüttel (IRLS). Alle Notrufannahme- und Dispositonsplätze musste besetzt werden um insbesondere das hohe Einsatzaufkommen im Landkreis Wolfenbüttel abarbeiten zu können. Die Kapazitätsgrenze der IRLS war schon wenige Minuten nach Eintritt des Starkregenereignisses erreicht. So mussten die Einsätze im Landkreis Wolfenbüttel in sechs Gemeinden an dort von den Gemeindefeuerwehren eingerichtete Örtliche Einsatzleitungen, zur Disposition vor Ort, übergeben werden. Darauf hatte man sich in der IRLS bereits lange vor Eintritt des Unwetters vorbereitet.
Doch noch weit bevor die Einsatzdichte im Landkreis Wolfenbüttel das Maximum erreichte wurden die Disponenten durch einen Vollalarm für die Gemeindefeuerwehr Wendeburg gefordert. Kurz nach 17 Uhr kam es zu einem Massenanfall von Notrufen; alle mit dem Hinweis darauf, dass das Bortfelder Bauernhausmuseum brennen würde. Tatsächlich hatte dort der Blitz eingeschlagen und das Reetdach in Brand gesetzt. Aber nicht nur die Wendeburger Einheiten mussten zur Einsatzstelle geführt werden, sondern auch die Drehleitergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Vechelde. Der ebenfalls im Rahmen der Nachbarschaftshilfe von der Stadt Braunschweig angeforderte Feuerwehrkran brauchte in Bortfeld allerdings nicht mehr eingesetzt zu werden.
Aufgrund der vielen „Unwettereinsätze“ im Landkreis Wolfenbüttel wurden in den Gemeinden Schladen, Oderwald, Sickte, Schöppenstedt, Asse und in der Stadt Wolfenbüttel so genannte Örtliche Einsatzleitungen von den dort zuständigen Freiwilligen Feuerwehren eingerichtet. Dorthin wurden insgesamt 78 Einsätze zur eigenverantwortlichen Disposition übertragen.
Das starkregenbringende Wolkenband, das von der Leitstelle am Wetterradar bereits seit der Mittagszeit beobachtet und bewertet wurde, brachte entgegen der Erwartungen mehr Niederschlag und Wind als erwartet. Neben der Berufsfeuerwehr waren in Braunschweig insgesamt 26 der 30 Ortsfeuerwehren der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Ein Einsatzschwerpunkt lag in den südlichen Stadtteilen (Rüningen, Stöckheim, Melverode). Aber auch in Thune, Hondelage und im Innenstadtbereich mussten die Wehren vorrangig umgestürzte Bäume beseitigen.
Bis 21:30 Uhr wurden von den Disponenten Unwettereinsätze wie folgt angenommen
-78 in Braunschweig
-125 im Landkreis Wolfenbüttel
Hinzu kommen noch die Einsätze die den Örtlichen Einsatzleitungen direkt gemeldet worden sind und die, auf die die Ortsfeuerwehren auf den Weg zu den Einsatzorten zugekommen sind. Die Bearbeitung der vielen Einsätze in der IRLS erfolgte routiniert und schnell – die technischen Kapazitäten reichen nicht mehr aus. Deshalb ist es wichtig, dass der Bau des neuen und kapazitätserweiterten Führungs- und Lagezentrums ohne weiteren Zeitverzug erfolgt. Das vor dem Hintergrund, dass derartige Wetterkapriolen heute öfter auftreten also vor einigen Jahren.
Glück hatten die Bewohner des Landkreises Peine. Hier richtete das Starkregenband nur kleine Schäden an. Neben dem Großfeuer in Wendeburg musste nur ein Wasserschaden in der Stadt Peine von der dortigen Freiwilligen Feuerwehr bearbeitet werden.
Schwerer Verkehrsunfall auf der BAB A2 in Höhe der Raststätte Zweidorfer Holz
Vier beteiligte Lkw, 6 Verletzte
Gegen 10:20 Uhr wurde die Integrierte Leitstelle Braunschweig-Peine-Wolfenbüttel über einen Unfall auf der BAB A2 in Höhe der Raststätte Zweidorfer Holz informiert. Aufgrund der Schilderungen im Notrufgespräch musste davon ausgegangen werden, dass mindestens eine Person in einem LKW eingeklemmt ist. Daraufhin wurden der Rüstzug der Berufsfeuerwehr, die Ortsfeuerwehr Watenbüttel sowie Einsatzkräfte des Rettungsdienstes Braunschweig alarmiert.
Vor Ort stellte sich heraus, dass insgesamt vier LKW an dem Unfall beteiligt waren. Mehrere Personen, alle samt Fahrer bzw. Beifahrer von den beteiligten LKW, liefen zum Teil leicht verletzt auf der Fahrbahn herum. Der Fahrer des auf den vorletzten LKW aufgefahrenen LKW war in seiner stark deformierten Kabine schwer verletzt eingeklemmt. Er wurde mit Hilfe von hydraulischen Rettungsgeräten aus seiner Lage befreit und an den Notarzt des Rettungshubschraubers aus Wolfenbüttel zur ärztlichen Versorgung übergeben.
Die fünf übrigen Personen wurden ebenfalls notärztlich untersucht und in Krankenhäuser in der Region zur weiteren medizinischen Versorgung verbracht.
Noch während der Behandlung des schwer verletzten LKW-Fahrers am Unfallort kam die Vermutung auf, dass sich möglicherweise noch eine weitere Person in der stark deformierten Kabine befinden könnte. Daraufhin wurde auch von der Beifahrerseite ein weiterer Zugang in die Kabine mit hydraulischen Rettungsgeräten geschaffen und diese vollständig ausgeräumt. Der Verdacht, dass sich noch eine weitere Person in der Kabine befindet, bestätigte sich nicht.
Die Ortsfeuerwehr Watenbüttel sicherte die Einsatzstelle ab, unterstützte beim Absuchen der Fahrerkabine und stellte den Brandschutz sicher.
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Für die Rettungsarbeiten musste die BAB A 2 Richtung Westen teilweise voll gesperrt werden.